Diese Fragen wurden Münsteraner Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Befragung des Lehrgangs VL I 34 MS im Fach „Kommunale Einnahmen“ gestellt. Tapfer trotzten die Lehrgangsteilnehmenden den kühlen Temperaturen und machten sich auf den Weg in Richtung Innenstadt. Die Antworten der Bürgerinnen und Bürger wurden notiert und im Anschluss an die Befragung innerhalb des Unterrichts diskutiert.
Jens Brökelmann, Dozent für das Fach „Kommunale Einnahmen“, ist Jahr für Jahr begeistert von den verschiedenen Denkanstößen der Bevölkerung: „Die damalige Idee hinter der Befragung war, bei den Lehrgangsteilnehmenden ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wo wir in der Praxis mit Steuerabgaben konfrontiert werden. Da bot es sich an, direkt die Steuerzahlenden zu fragen.“
Mittlerweile seien die Vorschläge für eigene Steuern allerdings derart kreativ, dass das Unterrichtskonzept erweitert wurde: Im Rahmen einer simulierten Ratssitzung setzten sich die Lehrgangsteilnehmenden als fiktive Fraktionen für Vorschläge ein, die sie für besonders gelungen hielten. Die Entscheidung, welche der Steuerneuschöpfungen sich letztlich durchsetzt, oblag dann dem kurzfristig ernannten „Stadtoberhaupt“ aus dem Lehrgang.
Im konkreten Fall des Kurses VL I 34 MS forderten die Fraktionen etwa die Einführung einer „E-Liquid-Steuer“ (später zum Gewinner gekürt), einer „Smartphone-Steuer“, einer „Billigfleisch-Steuer“ oder einer „Kippen-Wegwerf-Steuer“. Letztendlich waren sich jedoch alle einig, dass man in der realen Praxis zunächst Steuern reduzieren sollte, bevor man sich neue ausdenkt.