Zielgruppe
Interessierte aus allen Bereichen und Seiteneinsteiger*innen, auch aus der Privatwirtschaft
Die Vorkenntnisse der Teilnehmenden sind erfahrungsgemäß recht unterschiedlich. Um diese Unterschiede auszugleichen, beinhaltet dieser Lehrgang eine Basisqualifikation. Für dieses Zertifikat haben wir mit dem Modul 1 einen neuen Schwerpunkt gesetzt! Allen Interessierten mit Grundkenntnissen in Behördenstruktur und Gemeindefinanzierung empfehlen wir, das Modul 1 abzuwählen. Teilnehmende mit auch nur geringen Vorkenntnissen sind in diesem Modul unterfordert! „Neuen“ aus der freien Wirtschaft fällt es nach dem Besuch dieses Moduls leichter, die Besonderheiten einer öffentlichen Verwaltung einzuordnen.
Bitte teilen Sie Ihre Entscheidung bei der Anmeldung mit.
Ihr Gewinn
Kommunen in NRW arbeiten mit einem Haushalts- und Rechnungswesensystem, welches auf dem Handelsrecht basiert, dem "Neue Kommunale Finanzmanagement" (NKF). Nun steht eine weitere Veränderung in den Verwaltungen an.
Vorschriften der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand gelten ausnahmenslos spätestens ab dem 01.01.2023. So stellen Sie jetzt vielleicht bei Ihrer täglichen Arbeit fest, dass Finanzmanagement und Besteuerung nicht nur Sache der Kämmerei sind. Sie möchten nun wissen, wie sich Ihr Handeln im komplexen Haushalts- und Rechnungswesensystem auswirkt? Dann können Sie in diesem Lehrgang das dafür notwendige Wissen erwerben.
Beschäftigte ...
- erhalten eine umfassende Qualifikation im Bereich des Neuen Kommunalen Finanzmanagements. Sie sind durch diese Fortbildung als Fachleute ausgewiesen und können sich dadurch auch für höherwertige Tätigkeiten qualifizieren.
- bekommen im Rahmen dieser Veranstaltungen die Chance, einen breit angelegten Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Verwaltungen zu beginnen und zu pflegen. Damit sind vertiefende Einblicke in die Vorgehensweise anderer Kommunen bei der praktischen Umsetzung des NKF verbunden und können schließlich für die eigene Verwaltung gewinnbringend genutzt werden.
Verwaltungen ...
- gewinnen im eigenen Hause NKF-Fachleute mit breitem Erfahrungshintergrund. Sie schaffen die Basis, um auch in Zukunft durch weitere Seminare immer auf dem aktuellen Stand zu sein und um Spezialisten für weitere Finanzthemen fortzubilden.
- erhalten zudem ein attraktives Motivationsinstrument, das sie zur besonderen Förderung engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen können.
Inhalte
Modul 1: Matthias Krügel
Basisqualifikation Behördenstruktur und Gemeindefinanzierung
Modul 2a: Ulrich Stelze
Der Kommunalhaushalt im NKF - Planung
Modul 2b: Michael Kistler
Der Kommunalhaushalt im NKF - Bewirtschaftung
Modul 3: Christoph Gottheil
Kaufmännisches Rechnungswesen für Kommunen - Bewirtschaftungstechnik
Modul 4: Adrian Reckmann
Die Besteuerung der öffentlichen Hand
Modul 5: Andreas Jürgens + Referententeam der BDO Concunia
Vorbereitende Jahresabschlussarbeiten und spezielle Themen zum Jahresabschluss
Modul 6: Britta Kurlbaum
Wirkungsorientierte Steuerung mit Kennzahlen
Modul 1: Basisqualifikation Behördenstruktur und Gemeindefinanzierung
Mit Grundkenntnissen in diesem Bereich sollten Sie dieses Modul abwählen. Auswirkungen der obigen Punkte im Rahmen des NKF sowie unmittelbare Inhalte und Begrifflichkeiten des NKF erörtert der Referent an diesem Tag nicht, dies bleibt ausschließlich den weiteren Modulen vorbehalten.
Sollten Sie das Modul 1 abwählen, erhalten Sie einen Nachlass in Höhe von 7 %.
- Allgemeine Ziele und gesetzliche Zusammenhänge des Kommunalen Finanzmanagements
- Behördenstruktur / Staatsaufbau
- Gemeindefinanzierung und finanzielle Beziehungen zwischen den Behörden, insbesondere
- Steuern / Gebühren / Beträge
- Zuständigkeiten und daraus folgende Kostenerstattungen
- Umlagen und Zuweisungen
- Fördermittel
- Sonstige Besonderheiten unter fiskalischen Aspekten, z.B.
- Kommunen und Steuern (hoheitlich / privat)
- Beamte und deren finanzielle Zusammenhänge (Beamtenbezüge und Versorgung)
Modul 2a: Der Kommunalhaushalt im NKF - Planung
- Das NKF-Zertifikat: der rote Faden durch die verschiedenen Module
- Der Haushalt im NKF
- Haushaltssatzung: Zuständigkeiten, Fristen und vorläufige Haushaltsführung
- Haushaltsplan und Anlagen im Überblick
- Haushaltsgliederung
- Mittelfristige Planung
- Haushaltsgrundsätze und Regeln zur Veranschlagung
- Haushaltsgruppierung in Konten
- Der produktorientierte Haushalt
- Gliederung und Bedeutung der Teilhaushalte
- Der Haushaltsausgleich im doppischen Kommunalhaushalt
- Vertiefen Sie Ihr Verständnis anhand von Aufgaben und Diskussionen
Modul 2b: Der Kommunalhaushalt im NKF - Bewirtschaftung
- Veranschlagungs- und weitere Haushaltsgrundsätze: Rückblick und Auswirkung auf die Bewirtschaftung
- Bruttoprinzip und Einzelveranschlagung
- Periodengerechte Zuordnung
- Grundsatz der Gesamtdeckung
- So bewirtschaften Sie den neuen Haushalt
- Budgets bilden und bewirtschaften
- Haushaltsvermerke
- Haushaltsmittel bewirtschaften und überwachen
- Sachliche und rechnerische Richtigkeit und Anordnungsbefugnis
- Über- und außerplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen
- Ermächtigungen übertragen
- Deckungsgrundsätze
- Interne Leistungsbeziehungen
- Stundung, Niederschlag und Erlass
- Liquidität
- Finanzrechnung und Finanzstatistik
- Kreditaufnahme
Modul 3: Kaufmännisches Rechnungswesen für Kommunen - Bewirtschaftungstechnik
- Bedeutung und Sinn der doppelten Buchführung in der Kommunalverwaltung
- Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
- Gliederung und Gruppierung im NKF und in Ihrer Verwaltung
- Produktrahmen und Produktbuch
- Kontenrahmen und Kontenplan
- Buchungssätze aus Geschäftsvorfällen ableiten
- Bestandsbuchungen
- Einfache kommunaltypische Erfolgsbuchungen
- Die Struktur des Rechnungswesens in Kommunen
- Eröffnungsbilanz, Erfolgskonten, Finanzkonten
- Produkte
- Kostenrechnung
- Schlussbilanz
- Spezielle kommunaltypische Buchungen
- Fehlbuchungen, Rücksendungen, Gutschriften, Skonti, Rabatte
- Vorratshaltung
- Verbuchung von Umsatz-, Vor-, Mehrwertsteuer am Beispiel der Betriebe gewerblicher Art
Modul 4: Die Besteuerung der öffentlichen Hand
- Unternehmereigenschaft
- Abgrenzung wirtschaftliche Tätigkeiten
- Hoheitliche Tätigkeiten
- Wettbewerbsrelevanz
- Gesetzliche Wettbewerbsausschlüsse
- Ausgewählte Steuerbefreiungen
- Veräußerung von Grundstücken
- Vermietung und Verpachtung
- Pflegeeinrichtungen
- Kulturelle Einrichtungen
- Bildungseinrichtungen
- Kostenteilungsgruppe
- Grundzüge des Vorsteuerabzug
- Steuerlastumkehr
- Innergemeinschaftlicher Erwerb
- Leistungen im Ausland ansässiger Unternehmen
- Besteuerungsverfahren
- Vereinbarte Entgelte
- Anmeldeverfahren
- Voranmeldungszeitraum
- Abgabefristen und Fälligkeiten
- Technik / Umsetzung
- Steuerkennzeichen
- Abschluss Steuerkonten
- Elektronische Übermittlung
- Datensätze Steuererklärung / Voranmeldung
- Übungsfall
- Beurteilung spezieller Sachverhalte
- Erstellung Umsatzsteuererklärung
- Anmeldung Dauerfristverlängerung
Modul 5: Vorbereitende Jahresabschlussarbeiten und spezielle Themen zum Jahresabschluss
- Jahresabschlussarbeiten organisieren
- Inventur, Inventar und Schlussbilanz
- Anlagevermögen fortschreiben
- Zugänge
- Lineare Abschreibung
- Geringwertige Wirtschaftsgüter
- Außerplanmäßige Abschreibung
- Wirklichkeitsprinzip ersetzt Vorsichtsprinzip
- Komponentenansatz
- Einzelwertberichtigung, Pauschalwertberichtigung und Abschreibung des Umlaufvermögens am Beispiel der Forderungen
- Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen
- Sonderposten fortschreiben und Zuwendungen und Zuschüsse richtig verbuchen
- Rückstellungen kennen, bewerten und verbuchen
- Rückstellungen u.B. des 2. NKF Weiterentwicklungsgesetzes
- Ansatz und Bewertung weiterer ausgewählter Positionen für den Jahresabschluss
- Lagebericht, Anhang und Erläuterungen
Modul 6: Wirkungsorientierte Steuerung mit Kennzahlen
- Kennzahlen und Steuerung
- Zielsysteme für die kommunale Steuerung
- Vision und Leitbild
- Strategien und strategische Ziele herleiten
- Operative Ziele
- Wirkungsorientierung
- SMART formuliert
- Kennzahlen
- Kennzahlensysteme und weitere Funktionen von Kennzahlen
- NKF-Kennzahlenset
- Benchmarks
- Balanced Scorecard
- Controlling im Steuerungskreislauf
Zertifikat / Klausur:
Der Lehrgang kann wahlweise mit einer Leistungskontrolle in Form einer Klausur abgeschlossen werden. Wird diese mit der Note ausreichend oder besser bewertet, erhält der Teilnehmende ein benotetes Zertifikat. Andernfalls wird eine unbenotete Teilnahmebescheinigung ausgestellt.